Katalog zur Ausstellung „VIA sinn T.O. nah.“ des Hospitalhof Stuttgart vom 19.1. – 2.3. 2014 in
der Brenzkirche Stuttgart, herausgegeben von Helmut A. Müller mit Texten von Philipp Schwalb,
Antonia Krefeld-Schwalb, Leo Lencsés, Helmut A. Müller, Lisa Schwalb und Peter Wilkens
Lubok Verlag Leipzig in Verbindung mit der Edition Hospitalhof Stuttgart, UFBP Weltweit, dem
Kartoffelverlag Hamburg und dem Verlag für noch freierez Geisterläba´ Basel, 2015,
ISBN 978-3-945111-03-1, 150 S., 33 vierfarbige, 28 Duplex- sowie 5 Seiten mit schwarz-weißen
Abbildungen im Offsetdruck, gestaltet von bookbook (Jan Blessing, Constanze Hein), Leinen,
gebunden, Format 26 x17,7 cm, € 25.00
Philipp Schwalb begreift seine Bilder als Generatoren von Kreativität und als Eintrittsplattformen in
sonst nicht gesehene Welten, sich selber aber als Medium. Für seine Ausstellung in der Brenzkirche
Stuttgart hat er neben der zentralen sechsteiligen Arbeit „Tor-TodNährung = BildGeburt“, die den
Kirchenraum für die Kunst und die Weite des Naturempfindens öffnet, vier experimentelle
Malereien und seine erste Malerei geschaffen, die einen Menschen zeigt. Seine experimentellen
Malereien zeichnen sich gegenüber den schon vor dem Gang ins Atelier im Kopf fertigen Arbeiten
durch einen höheren Grad an Freiheit aus. In seinem Katalog befragt Philipp Schwalb den Künstler,
Mediator und Kurator Leo Lencsés, seine Schwester Lisa, den Architekten Peter Wilkens und die
Sozialpsychologin und Forscherin Antonia Krefeld – Schwalb in im Anfangsteil gleichen, aber in
der Folge im Detail auf die vier experimentellen Malereien „Verkäufspieler (du bist)“,
„Geistschneiderin (ich bin)“, „Ordnarchitekt (wir sind)“ und „Forschungsingenieurin (es ist)“
abgestimmten Fragebögen unter anderem nach dem Verständnis von Körper, Klang, Architektur und
Forschung, das sich in den Malereien zeigt und für das die die Befragten stehen. Im Miteinander
von Fragen, Antworten und Bildern erschließen sich die Vorstellungswelten, in denen der Künstler
und die Befragten leben. Der Essay von Helmut A. Müller nähert sich den Bildwelten von Schwalb
vom Begriff des Generators her an.
Alexander Kerns Bildessay über die Stuttgarter Kochenhof- und Weissenhofsiedlung und den
Höhenpark Killesberg zeigt die nähere Umgebung des Ausstellungsorts Brenzkirche und die dort
vertretenen differenten Auffassungen von Landschaft, Licht, Raum, Material und Architektur. Die
von Constanze Hein und Jan Blessing verantwortete hochpräzise Ausstattung und Gestaltung des
Katalogs ist ein Gedicht. Sie verdient eine hervorgehobene Erwähnung.
ham, 16. 5. 2015