1524 und 1525 erhoben sich die Bauern im Südwesten Deutschlands gegen Leibeigenschaft, Unterdrückung, religiöse Unfreiheit und Ausbeutung und kämpften für ihre persönliche Freiheit und Selbstbestimmung.
Grieshaber verstand sich als ‚homme engagé’ und sah sich durch sein Herkommen und Anliegen mit der bäuerlichen Erhebung eng verbunden. Deshalb war der Bauernkrieg für ihn mehr als nur ein Thema: Das „ist meine Existenz, das ist die Existenz der Menschen.“ Bereits Anfang der 1960er begann Grieshaber sich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen. 1963 entstand das großformatige Holzschnitt-Diptychon Bauernkrieg. Die jetzt im Spendhaus gezeigte Ausstellung bietet seit über 60 Jahren die erste Gelegenheit, diese 240 cm hohen Bauernkriegsarbeiten und deren Druckstöcke außerhalb von Schloss Erkersreuth zu sehen. Erstmals werden sie mit Holzschnitten, Mappenwerken, Malbriefen, Plakaten und Maqetten in den Kontext von Grieshabers Auseinandersetzung mit der Bauernkriegsthematik gestellt. (vergleiche dazu https://www.kunstmuseum-reutlingen.de/de/Ausstellungen/Ausstellung?view=publish&item=eventDate&id=45804).
ham, 6. September 2025