Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 26.04. – 09.06.2013 im Zeppelin Museum Friedrichshafen
Hrsg. von Matthias Lenz und Regina Michel mit einem Text von Beate Ermacora
ZF Kunststiftung, Zeppelin Museum Friedrichshafen, 2013, ISBN 978-3-86136-179-4, 48 S., zahlreiche Farb- und s/w-Abbildungen, Hardcover gebunden, Format 28,5 x 23×5 cm, € 20,–
Gabriela Oberkofler
geblieben sind die Orte die dich sahen
Künstlerbuch zu den Ausstellungen „Die Geranie soll eine wichtige Rolle spielen“ vom 10.10.2011 – 27.01.2012 in der Kunsthalle Ravensburg / Columbus Art Foundation, „I will not leave my home for three month“ vom 26.12.2011 – 21.01.2012 in art3-art contempora in Valence, France und „Die kollektive Speisekammer“ vom 18.03. – 13.05.2012 im Museum Biedermann, Donaueschingen; hrsg. von Jörg van den Berg und Sylvie Vojik mit Texten unter anderem von Hannes Becker, Ulrike Lorenz, Gabriele und Tilman Osterwold und Gesprächen zwischen Gabriela Oberkofler, Sylvie Vojik und Jörg van den Berg und zwischen Letizia Ragaglia und Susanne Barta
Columbus books / Revolver Publishing, Berlin 2012, ISBN 978-3-86815-152-3 / art 3 ohne Jahresangabe, ISBN 978-2-912342-45-4, 216 S., zahlreiche Farbabbildungen, Broschur, Format 21 x 3 cm, € 28,–
Zeichnungen spielen im auch Installationen, Fotografien, Performances und Videos umfassenden Werk der 1975 in Bozen geborenen und in Stuttgart lebenden Gabriela Oberkofler eine herausragende Rolle. So war ihr ‚Tierfriedhof‘ (2009) im Innenhof des vormaligen Dominikanerklosters Hospitalhof Stuttgart von einer Serie von annähernd realistisch anmutenden kleinformatigen Zeichnungen begleitet, in denen sie den unnatürlichen Tod der Tiere dokumentiert hat. Die Tierleichen hat sie in eigens geschaffenen ‚Särgen‘ in ihrem Tierfriedhof beerdigt. Die neun Grabkreuze waren mit kleinen Schildern aus Email bestückt, auf denen die toten Tiere ebenfalls zu sehen waren, so unter anderem eine im Straßenverkehr überfahrene Maus, ein Vogel, der mit einem Auto kollidiert war und ein Regenwurm. Ihre in Friedrichshafen vorgestellte Zeichnungsserie ‚Es fällt‘ (2012) zeigt den „Vorgang des Zerfalls und der Auflösung. In diesen Arbeiten treffen wir … auf die im Titel des Katalogs und der begleitenden Ausstellung angekündigten Insekten… In der Serie … ist die Zeichensetzung auf dem weißen Blatt … sparsam, reduziert … Anekdotisches, Erzählerisches ergibt sich … erst in der Zusammenschau einzelner Arbeiten und Werkgruppen. Ihr eigenwilliger, pointelistisch-additiver Zeichenduktus besteht aus nebeneinander getupften Farbpünktchen, aus Strichelungen und Schraffuren, die dem Dargestellten ornamentale, schwebende Leichtigkeit geben … Oberkofler führt uns Katastrophenszenarien in der Tierwelt vor Augen …“ (Beate Ermacora), aus denen Neues
erwachsen kann. Auf Oberkoflers Zeichnungen sind neben Seeforellen ein Fisch an der Angel und ein schwarzer Eimer, in dem dieser nach Hause getragen wird, zu finden. Nach der Ausstellung soll an einer geheimen Stelle im Bodensee eine Laichstation eingerichtet werden (Beate Ermacora).
In der Ausstellung „Die Geranie soll eine wichtige Rolle spielen“ hat Gabriela Oberkofler die „Methoden ihres Zeichnens in eine begehbare Raumstruktur übersetzt. Gezeichnete Elemente – wie eine Bank, ein Balkon oder ein Teil eines Holzhauses – wurden zu realen Objekten im Raum… Die für ihre … Zeichnungen bestimmende farbliche Reduktion … wurde auf den Ausstellungsraum übertragen: man bewegte sich zwischen strahlend weiß, tief schwarz oder leuchtend rot gefassten Wänden. Letztlich bewegt man sich physisch in einer von Oberkoflers Zeichnungen… Sowohl in den Zeichnungen als auch in den Objekten verweist immer wieder vieles auf Oberkoflers Heimat Südtirol“ (Jörg van den Berg). „Italo Calvino lässt in seinem Roman >>Die unsichtbaren Städte<< Marco Polo sagen, dass, wenn immer er von den vielen Städten, die er bereist hat, erzählt, es doch immer um Venedig geht. Und so sehe ich das auch ein wenig bei Gabriela“(Letizia Ragaglia).
ham 20.05.2013
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