Der 1982 in Yeosu, Südkorea geborene und seit 2014 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studierende Yongchul Kim spielt im Titel seiner Ausstellung „Zwischen Schein und Sein“ auf eines der großen Themen der Malerei an. Schon Plinius berichtet in seiner Naturalis Historia XXXV, 64, dass Zeuxis im Wettstreit mit Parrhasios Trauben so naturgetreu gemalt hat, dass Vögel herflogen, um an ihnen zu picken. Darauf stellte Parrhasios ein Gemälde vor, auf dem ein leinener Vorhang zu sehen war. Als Zeuxis darum bat, den Vorhang beiseite zu schieben, um das vermeintlich dahinter befindliche Bild betrachten zu können, war Parrhasios sicher, dass er es geschafft hatte, Zeuxis zu täuschen. Die Anekdote ist einer der bekanntesten Belege für die Vorstellung, dass es der Malerei um Täuschung und die Welt des schönen Scheins geht und nicht um das Sein.
Für den 1932 in Diesen geborenen Künstler Gerhard Richter ist „Schein“ das Lebensthema. Nach seiner Auffassung muss ein Maler das Modell, das er malt, gar nicht kennen: „›Ich glaube, dass ein Maler das Modell gar nicht sehen und kennen muss, dass nichts von der Seele, dem Wesen, dem Charakter des Modells zum Ausdruck gebracht werden soll. Ein Maler soll ein Modell auch nicht in einer bestimmten persönlichen Weise sehen‹“. Nach Richters Überzeugung kann ein Porträt lediglich und bestenfalls eine Aufzeichnung einer äußeren Erscheinung sein. Das Innenleben eines Modells – seine Gedanken, Gefühle, Persönlichkeit und Erfahrung – bleibt „verborgen, unerreichbar und jenseits der Darstellbarkeit, selbst wenn die Person dem Künstler bekannt ist“(Julia Klarmann, ›Schein ist mein Lebensthema‹: Der Maler Gerhard Richter. In: http://cle.ens-lyon.fr/allemand/arts/peinture-et-sculpture/schein-ist-mein-lebensthema-der-maler-gerhard-richter).
Auch Yongchul Kim malt wie Zeuxis, Parrhasios und Gerhard Richter perfekte Oberflächen; aber er zeigt auf seinen Malgründen Aufbrüche, Verletzungen und gelegentlich auch Unfälle und Katastrophen – und damit alles andere als den schönen Schein. Damit bringt er mit dem Mitteln seiner Malerei, seinen Motiven und seinen Themen den Widerstreit von Schein und Sein zum Vorschein.
Wir laden herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am Samstag, 20. Oktober 2018, 18 –20 Uhr und zum Besuch der Ausstellung ein. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um telefonische (07133/9004900) oderschriftliche Anmeldung per E-Mail unter ham@helmut-a-mueller.de.
WEITER LESEN ODER ZUR FACEBOOKSEITEDie Maler Sascha Patzig und Bastian Börsig setzen auf autonome abstrakte Bilderfindungen, die unabhängig vom Künstler wahrgenommen und verstanden werden können. Wenn ein Bild Unmittelbarkeit in sich trägt und unmittelbar spricht, kann es zum Spiegel des Betrachters werden. Im besten Fall kann dieser an den Bilderreicher anknüpfen, den er sich im Laufe seines Lebens erworben hat. Zwischen seinem Bildvorrat, den gesehenen Bildern und den Bildern untereinander entsteht ein Art Dialog. Die Bilder spiegeln den Betrachter. Der Betrachter spiegelt die Bilder, Und die Bilder spiegeln sich selbst.
Zur Ausstellungseröffnung und zur Ausstellung wird um telefonische (07133/9004900) oder um Anmeldung per E-Mail ham@helmut-a-mueller.de gebeten.
WEITER LESEN ODER ZUR FACEBOOKSEITEDer in Kedzierzyn (Polen) geborene Janusz Czech und der in Agady (Kasachstan) geborene Waldemar Zimbelmann bestreiten die zehnte Ausstellung in der Nordheimer Scheune. Janusz Czech wird sich hauptsächlich auf Arbeiten aus seiner Memento Mori-Serie konzentrieren. Für sie hat er eigene Dias aus Polen, dem Land, in dem er einen Teil seiner Kindheit verbracht hat, den Witterungsbedingungen ausgesetzt und sie vergraben. Sie fingen an, sich zu zersetzen, – genau wie seine Erinnerungen an seine alte Heimat, „die nur noch als Fragmente verfügbar sind“ (Janusz Czech). Die in robusten Stahlrahmen gezeigten Abzüge dokumentieren Momente des fortschreitenden physikalisch-chemischen Zerfalls und stehen darüber hinaus für die Stationen, in denen alte Erinnerungen durch neue Ereignisse über- und umgeschrieben werden und unser Gedächtnis verändern. Waldemar Zimbelmann macht die Fragilität unserer Wahrnehmung und die Komplexität unserer Gedächtnisses an den Köpfen seiner Figuren fest, die er gelegentlich mit mehr als einem Kopf oder auch mit Köpfen im Kopf und doppelten Augenpaaren ausstattet. Wir sind, was wir sehen und woran wir uns erinnern und „unsere Erinnerungen bestimmen, wer wir sind“ (Martin Korte).
Wir laden herzlich ein.
Mit Kasimir Malewitschs Schwarzem Quadrat hat die Malerei einen möglichen Nullpunkt erreicht. Ad Reinhardt hat seine ab 1953 entstehenden Schwarzen Bilder für die „allerletzten Bilder gehalten“, „die letzten, die man irgend machen kann“. Ungezählte Malerinnen und Maler und auch die 1980 in Viernheim geborene Gustav Kluge – Meisterschülerin Li-Wen Kuo haben seither das Gegenteil bewiesen. […]
WEITER LESENEröffnung: Samstag, 20. Mai 2017, 18 – 20 Uhr. Einführung: Helmut A. Müller Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Samstag, 15 – 18 Uhr Ausstellungsdauer: 20. Mai – 1. Juli 2017 Anmeldung: Zur Eröffnung und zum Besuch der Ausstellung wird um telefonische oder um Anmeldung per E-Mail ham@helmut-a-mueller.de gebeten Parkplätze: sind in der Talstraße rar, aber ganz in […]
WEITER LESEN ODER ZUR FACEBOOKSEITEEröffnung: Samstag, 04. März 2017, 18 – 20 Uhr Einführung: Helmut A. Müller Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Samstag, 15 – 18 Uhr Ausstellungsdauer: 04. März – 15. April 2017 Anmeldung: Zur Eröffnung und zum Besuch der Ausstellung wird um telefonische oder um Anmeldung per E-Mail ham@helmut-a-mueller.de gebeten Parkplätze: sind in der Talstraße rar, aber ganz in […]
WEITER LESENAuszug aus der Einführung von Helmut A. Müller Ruprecht von Kaufmann wurde 1974 in München geboren und hat in einer Zeit Kunstunterricht am Gymnasium gehabt, als seine Lehrer der Überzeugung waren, dass die figurative Malerei und die Narration tot sei. Dass er trotzdem bei der Figuration geblieben ist und in seiner Malerei Geschichten von den […]
WEITER LESENEmil Siemeister kann als einer der innovativsten Zeichner der letzten Jahrzehnte gelten. Seine rund 35 in der Nordheimer Scheune gezeigten Zeichnungen geben einen guten Ein- und Überblick über seine Neuerfindung des klassischen Mediums.
WEITER LESEN ODER ZUR FACEBOOKSEITE5. März – 16. April 2016 Nordheimer Scheune Eröffnung: Samstag, 5. März 2016, 18.00 – 20.00 Uhr Einführung: Helmut A. Müller Zur Eröffnung der Ausstellung „Yury Kharchenko, Fenster in die Häuser“ am 5. März 2016 um 18.00 Uhr und zu ihrem Besuch laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. In unserer vierten Ausstellung in […]
WEITER LESENWeitere Informationen zu Yury Kharchenko sind unter anderem unter auf seiner Homepage: http://www.yury-kharchenko.com oder auf Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Yury_Kharchenko zu finden. Yury Kharchenko zeigt vom 5. März – 16. April 2016 unter anderem eine Auswahl aus seiner Serie der Häuser. Bilder als Gäste Anmerkungen zur Bildwelt von Yury Kharchenko Über den 1986 in Moskau geboren und 2008 […]
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