Mit Beiträgen von Bettina Baumgärtel (Düsseldorf), Kunibert Bering (Düsseldorf), Sarah Czirr (Düsseldorf), Martina Dobbe (Düsseldorf), Robert Fleck (Düsseldorf), Cordula Grewe (Bloomington), Stefan Gronert (Hannover), Alexander Grönert (Bedburg-Hau), Barbara Könches (Düsseldorf), Hendrik Olliges (Düsseldorf), Michael Overdick (Coburg), Michael Puls (Bad Honnef), Guido Reuter (Düsseldorf), Steffi Roettgen (München), Frank Schmidt (Bremen), Christian Scholl (Hildesheim/Göttingen), Vanessa Sondermann (Düsseldorf), Sophia Stang (Köln), Michael Thimann (Göttingen), Jürgen Wiener (Düsseldorf), einer Liste der ehemaligen Professorinnen und einer Auswahlbiografie zur Kunstakademie
Deutscher Kunstverlag. Ein Verlag der Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston, 2023, ISBN 978-3-422-80165-3, 400 Seiten, 243 Farbabbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag, gebunden, Format 30,5 x 24,5 cm, € 48,00
Die 1773 als „Kurfürstlich-Pfälzische Academie der Maler, Bildhauer- und Baukunst“ durch Wilhelm Lambert Krahe (vergleiche dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Lambert_Krahe) gegründete Kunstakademie Düsseldorf gehört heute zu den weltweit renommierten Institutionen dieser Art. Aus ihr gingen kunsthistorisch bedeutende Einflüsse und Künstlerpersönlichkeiten hervor, so im 19. Jahrhundert die Düsseldorfer Malerschule (vergleiche dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Düsseldorfer_Malerschule) mit Künstlern wie Andreas Cornelius, Wilhelm Schadow, Carl Spitzweg und Adolph Menzel und im 20. und 21. Jahrhundert Künstler wie Paul Klee, Joseph Beuys, Hans Salentin, Otto Piene, Günther Uecker, Heinz Mack, Sigmar Polke und Gerhard Richter. In der Fotoklasse von Bernd Becher haben unter anderem Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff, Thomas Struth und Jörg Sasse studiert, in der Klasse von Fritz Schwegler Thomas Demand, Gregor Schneider, Thomas Schütte und Katharina Fritsch und bei Alfonso Hüppi Dirk Skreber, Corinne Wasmuht, Oswald Wiener und andere (vergleiche dazu auch die Liste bekannter Professoren und Studenten der Düsseldorfer Kunstakademie unter dem Link https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstakademie_Düsseldorf#Bekannte_Professoren_und_Studenten).
Gleichwohl blickt der zum 250. Jubiläum der Kunstakademie Düsseldorf erschienene Band nicht in erster Linie auf die berühmten KünstlerInnen, die dort studiert oder gelehrt haben, sondern versucht, „diesen Schoß, aus dem kontinuierlich entsprungen wurde, ja der international bedeutende Positionen herausgebildet hat, kunsthistorisch zu umreißen … [Er] sollte eine umfassende kunsthistorische Bestandsaufnahme der Kunstakademie Düsseldorf und ihrer KünstlerInnen sowie aller Strömungen werden, die in ihrer Geschichte relevant waren“ (Johannes Myssok S.10). Dies ist ihm in weiten Teilen dank klar strukturierter Essays zu abgegrenzten Einzelthemen auch gelungen. Verhandelt werden unter anderem der Neubeginn der Akademie unter Peter Cornelius im Jahr 1819 und die monumentale Historienmalerei aus dem Geist der »Neudeutsch-religiös patriotischen Kunst«; Wilhelm Schadows Weg vom romantischen Rebellen zum Düsseldorfer Malerfürsten; Eduard von Gebhardt und die religiöse Malerei der Düsseldorfer Malerschule; die Akademie im Nationalsozialismus 1933 – 1945; das Informel in Düsseldorf; die Glasmalerei an der Kunstakademie; Mataré, Beuys und Heerich; Kuttner, Lueg, Polke, Richter und der Düsseldorfer Auftakt zum Kapitalistischen Realismus und Aspekte der Fotografie, der Konzeptkunst und der Architektur an der Kunstakademie (vergleiche dazu das Inhaltsverzeichnis des Bandes auf den Seiten 6 f. unter dem Link https://issuu.com/deutscher_kunstverlag/docs/978-3-422-80165-3_die_kunstakademie_d_sseldorf_177 und die Bilderstrecke zu Künstlern der Kunstakademie unter https://www.google.com/search?client=safari&sa=X&sca_esv=643716ddf41b34d8&rls=en&sxsrf=ACQVn08Mod8_HQurtCxJIArpLzTZAviHHQ:1713602258011&q=Künstler
_EDHbvkCDsQ1i96BAguEAI&biw=1211&bih=917&dpr=2). Dass die vorgesehenen Kapitel über die Rolle der Frauen in der Akademie und über die Malerei seit den 1960er Jahren nicht geschrieben werden konnten, lag daran, dass keine einschlägigen AutorInnen gefunden werden konnten. Bei der Durchsicht der letztlich in den Band eingegangenen Essays wird deutlich, dass Düsseldorf weit mehr als eine „Malerakademie“ ist und dass sie sich in ihren kritischen Jahren immer wieder selbst neu erfinden konnte. Das lässt dann auch für ihre Zukunft hoffen.
ham, 19. April 2024