Sep. 17

Isa Dahl, stills and strolls

Von Helmut A. Müller | In Sachbuch Kunst

Vierhundertdreiundachzigtage

Größe war für die 1965 in Ravensburg geborene Isa Dahl nie ein Problem. So hat die vielfach ausgezeichnete Trägerin des oberschwäbischen Kunstpreis 2023 schon 2005 quadratische Formate wie die Ölmalerei »zwischen und«, Öl auf Leinwand, in der Größe von 210 auf 210 cm bewältigt (vergleiche dazu Seite 309 im Katalog). 2016 durften es auch Hochformate in der Größe von 300 × 170 cm wie bei der Malerei »wanderung« (vergleiche dazu den Katalog Seite 35) und 2018 Querformate in der Größe von 100 × 300 cm wie bei »wanderung« sein. Ihre 30 Fahnen (Unikate, Digitalprints auf Stoff) machen es nicht unter 300 × 120 cm. Und ihr Tondo »bloom«, 2024, Öl auf Holz, bringt es auf einen Durchmesser von 180 cm.

Deshalb dürfte es die Kenner ihres Werks nicht verwundern, dass ihr Mitte 2025 erschienener 380-seitiger Katalog »still and strolls« mit der ISBN-Nr. 978-3-00-082573-6 im Format 28 x 21 x 3 cm daherkommt (vergleiche dazu https://www.instagram.com/p/DNOm_h1IzPD/). Ausgangsidee für den Katalog war die bei Ausstellungseröffnungen immer wiederkehrende Frage, was als Nächstes kommt. Am Beginn steht dann der Tag der Preisverleihung des Oberschwäbischen Kunstpreis am 21. September 2023 an Jürgen Knubben, Willi Siber und Isa Dahl. Damit eröffnet sich eine Werkphase von 483 Tagen die zeigt, wie sich Ausstellungen und Arbeitsprozesse in- und miteinander verschränken. Ältere und aktuelle Malereien, Fotografie und digitale Collagen gehen in den Katalog ein und schließlich auch die Präsentation von Dahl-Arbeiten in der Sammlung Marli Hoppe-Ritter. Den Schluss bilden Arbeiten im öffentlichen Raum wie das Tondo an der alten Evangelischen Kirche in Kirchzarten, die Tondi im Rathaus von Ravensburg und das Projekt »Under Protection« in Han-Sur-Less in Belgien, Magstadt, Segete, Horn und Duznau in Deutschland. In diesem Projekt hat Dahl kleinste Flächen an Orten im Irgendwo und Nirgendwo von Wiesen, Baumstücken, Brachen und dem Uferbereich des Bodensees mit acht Stöcken und einem um die Stöcke geschlungenen Seil ausgegrenzt und zu Freiflächen erklärt. „Das Konzept. Die Suche nach freien Räumen im Kopf und anderswo und überall“ (Martha B. Hoffmann, im Katalog S. 376).

ham, 17. September 2025

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