Publikation zur gleichnamigen Retrospektive im Diözesanmuseum Paderborn vom 22.02. –
12.05.2013
Hrsg. von Christoph Stiegemann nach dem Konzept von HA Schult mit Texten unter anderem von
Peter Ludwig und dem Interview ‚Ich bin der Poet der Müllkippen‘ mit HA Schult aus Anlass seiner
Werkschau in Paderborn
Diözesanmuseum Paderborn/DruckVerlag Kettler, Bönen, 2013, ISBN 978-3-86206-221-8, 200 S.,
Hardcover gebunden, Format 21,6 x 21,3 cm, € 28,–
HA Schult ist nach den letzten 1960er-Jahren mit seinen Arbeiten zu Müll und Umwelt, seinen Picture
Boxes, seinen biokinetischen Arbeiten und seinen spektakulären Aktionen weltbekannt geworden. So
hat er 1969 vor dem Museum Mosbroich in Leverkusen Pilzkulturen auf Kartoffelpüree gezüchtet, um
die Luft von Leverkusen sichtbar zu machen. Im gleichen Jahr hat er sich durch auf der Schackstraße
in München verteilten Müll ein Gerichtsprozess eingehandelt. 1974 hat der von ihm im Lenbachhaus
München ausgestellte Inhalt des Mülleimers von Franz Beckenbauer 9000 von insgesamt 12000
Besuchern in einem Monat angezogen. Sein inszenierter Absturz einer Cessna auf eine Müllkippe in
Staten Island, New York wurde via Satellit auf die documenta 6 in Kassel übertragen. Sein geflügelter
goldener Engel auf dem Kölner Stadtmuseum, sein gestürzter Engel in der Hospitalkirche Stuttgart
(1991) und seine Müllmänner auf dem Roten Platz in Moskau (1999) und auf der Chinesischen Mauer
(2001) haben Tausende begeistert. Seine weltweite Beachtung hindert HA Schult nicht daran, sich als
Künstler dazu zu bekennen „dass er nicht endgültig ist“. In einer freien Gesellschaft hat er „die
Möglichkeit, stellvertretend für die Gesellschaft das auszusprechen, was der Gesellschaft auf der
Zunge liegt… Die Freiheit der Kunst ist ein unantastbares Gut in jeder Gesellschaft. Geht die Kunst,
erlischt das Licht der Freiheit, das haben Kunst und Religion gemeinsam. Es ist der Glaube, der uns
bewegt, nichts anderes bewegt die Welt…“ (HA Schult).
(ham), 20.03.2013
Download HA Schult – Die Zeit & der Müll
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