Dez 28

9.11.24 – 11.5.25 in der Kunsthalle Tübingen

Die 1973 in Braşov, Rumänien geborenen und heute in Köln lebenden Zwillingsbrüder Gert und Uwe Tobias haben den Holzschnitt in die Gegenwart katapultiert und darüber hinaus ein facettenreiches und vielschichtiges Werk geschaffen, das neben Holzschnitten auch Collagen, Zeichnungen, Skulpturen, Wandmalereien und Installationen umfasst. Ihre in gemeinsamer Autorschaft geschaffenen Werke entstehen im Spannungsfeld von kulturellem Gedächtnis und individueller Fantasie. Sie speisen sich aus kunsthistorischen Motiven, popkulturellen Elementen und der Erinnerung an die siebenbürgische Folklore. Die Tübinger Schau stellt ihre derzeitige künstlerische Auseinandersetzung mit Genres wie dem Stillleben, dem Porträt sowie dem Interieur anhand von alten und neuen Werkgruppen vor.

Ihre im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie entstandenen übergroßen Keramiken variieren das Memento-Mori-Motiv. Ihre von der osteuropäischen Folklore geprägten Porträts wurden in den letzten Jahren um klassische kunstgeschichtliche Bildtypen erweitert. So lassen sich in ihnen Pieta-Motive oder volkskulturelle Kopfbedeckungen ausmachen, während der monochrome silberfarbene Hintergrund an das östliche Ikonenenschreiben erinnert. In ihrer erstmals gezeigten neuen Werkgruppe „missing parts“ mutieren collagierte Werkstoffreste zu dreidimensionalen Assemblagen, die vor der Wand zu tanzen scheinen.

ham, 28. Dezember 2024

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