Birgit Brenner ist um die Jahrtausendwende durch eine Vielzahl von Stipendien wie das DAAD-Stipendium für Paris, das Kunstfond Bonn-Stipendium, die Kunststiftung Baden-Württemberg und das P.S.1- Stipendium in New York aufgefallen. Die 1964 in Ulm geborene Oberschwäbin lebt heute in Berlin und begleitet an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart eine Professur für Installation. Mit ihrer jetzt in Kornwestheim gezeigten Ausstellung ›Never Happy. Never Sad‹ hält sie der westlichen Gesellschaft ihren kapitalismuskritischen Spiegel vor. Sie hofft, dass ihre Arbeiten aus den Jahren 2013 bis 2023 gesehen werden und einen Anstoß zum Umdenken geben.
Die Neuberlinerin versteht sich als Freundin von Menschen, aber nicht der Menschheit. Für sie taumelt die Menschheit durch ihre fortwährenden Eingriffen in die Natur von einer Katastrophe in die andere. Sie ist davon überzeugt, dass es so es nicht weitergehen kann; sonst stehen wir vor apokalyptische Zuständen. Aber es steht zu befürchten, dass sich die Grundstruktur des Kapitalismus nicht verändern lässt und die Menschheit nicht mehr vernünftig handeln kann, weil sie sich im Zustand einer posttraumatischen Belastungsstörung befindet.
ham, 27. Mai 2024