Bernd Kirschner
Tales from Nowhere
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 10. Mai bis 7. Juni 2014 in der Galerie Michael Schultz mit einem Text von Christoph Tannert
Galerie Michael Schultz Berlin, 2014, ISBN 978-3-939983-86-6, 60 Seiten, eine schwarz-weiß – und 23 Farbabbildungen, Rückstichheftung, Broschur, Format 28 × 24 cm
Ma Jun
Immaterial Substance
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 10. Mai bis 7. Juni 2014 in der Galerie Michael Schultz mit einem Text von Gerhard Charles Rump
Galerie Michael Schultz Berlin, 2014, ISBN 978-3-939983-87-3, 52 Seiten, eine schwarz-weiß- und 20 Farbabbildungen, Rückstichheftung, Broschur, Format 28 × 24 cm
Jean – Yves Klein
Mythen
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 14. Juni bis 12. Juli 2014 in der Galerie Michael Schultz mit einem Text von Hans – Joachim Petersen und einem Gespräch zwischen Hans -Joachim Petersen und Jean – Yves Klein
Galerie Michael Schultz Berlin, 2014, ISBN 978-3-939983-89-7, 44 Seiten, eine schwarz-weiß- und 22 Farbabbildungen, Rückstichheftung, Broschur, Format 28 × 24 cm
Malgosia Jankowska
Zauberwald
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 19. Juli bis 16. August 2014 in der Galerie Michael Schultz mit einem Text von Christoph Tannert
Galerie Michael Schultz Berlin, 2014, ISBN 978-3-939983-91-0, 38 Seiten, eine schwarz – weiß – und 14 Farbabbildungen, Rückstichheftung, Broschur, Format 28 × 24 cm
Johanna Flammer
Zoom
Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 19. Juli bis 16. August 2014 in der Galerie Michael Schultz mit einem Text von Jeannot Simmen
Galerie Michael Schultz Berlin, 2014, ISBN 978-3-939983-90-3, 56 Seiten, eine schwarz-weiß- und 22 Farbabbildungen, Rückstichheftung, Broschur, Format 28 × 24 cm
Die Galerie Michael Schultz gehört mit Spielorten in Berlin, Peking und Seoul und Messeauftritten in Europa, den USA, Südostasien und der Türkei zu den erfolgreich aufgestellten Unternehmungen, die es sich leisten, immer noch und immer neu auf junge künstlerische Positionen zu setzen. So hat Schultz nach seinen Ausstellungen mit den lange mit ihm verbundenen Maler Bernd Kirschner und dem Bildhauer Ma Jun im späten Frühjahr in seinen Sommerausstellungen erstmals auf den 1960 in Montreal, Kanada geborenen Zeichner, Maler und Bildhauer Jean – Yves Klein und die 1978 in Sochaczew, Polen bzw. in Wesel geborenen Malerinnen Malgosia Jankowska und Johanna Flammer gesetzt.
Unter den neuen Position dürfte Jean – Yves Klein mit seinen eindrucksvollen mit Blei überzogenen Holzskulpturen am meisten aufgefallen sein. Sie mögen zwar formal und in ihrem Ausdruck entfernt an die roher, größer angelegten und spärlicher bemalten Holzskulpturen von Gerold Baselitz erinnern; man könnte vielleicht sogar von einer Familienähnlichkeit sprechen und sie für entfernte jüngere Verwandte der Baselitzschen Skulpturen halten. Aber sie bestechen dann doch durch ihren strengen und konsequent durchgearbeiteten Aufbau, ihre an Grisaille – Malereien erinnernde monochrome Farbgebung und ihre von den Figuren ausgehenden überzeitlichen Aura. „Die Skulpturen sind aus Holz gehauen und dann mit einer hauchdünnen Schicht aus Blei überzogen worden. Das weiche und leicht formbare Material Blei verleiht den Figuren einen grauen Überzug, quasi eine zweite Haut. Schon seit dem Mittelalter wurde die Grau-in- Grau-Malerei stets dazu verwandt, Skulpturen durch Malerei zu imitieren und den Betrachter durch den realistischen Effekt zu verblüffen: Graue Malerei war einfach billiger. In der Renaissance kommt es dann zum offenen Streit, dem Paragone, ob nun Malerei, Bildhauerei oder Architektur bedeutender sei. Doch die alte Grisaille-Technik hat bis heute nichts von ihrer monochromen Faszination verloren und die… Skulpturen erinnern daher in ihrer Farbigkeit formal an Hans Holbeins „Graue Passion“, an Pablo Picassos graues Anti-Kriegsbild „Guernica“ oder den grauen „Baader Meinhof“-Zyklus von Gerhard Richter. Inhaltlich jedoch stammen die Skulpturen aus der antiken Welt“ (Hans – Joachim Petersen). Die mit dem Bleiüberzug verbundenen Anmutung einer „gefurchten Patina“, die den Figuren „einen mondänen, kühlen Schimmer verleiht“ (Hans-Joachim Petersen) mag einer der Grund dafür sein, dass die hinter den mythischen Figuren stehenden Dramen in den Hintergrund treten und vielleicht sogar vernachlässigt werden können.
Ma Jun stellt in seiner China Meat Serie westliche Seh – und Essgewohnheiten auf eine harte Probe. Er serviert realitätsnah bemalte Schweinsköpfe – und Haxen auf Tellern wie zum Mittagsmahl und legt ganze Schweinehälften – und Füße aus. Diese skulpturale und visuelle Kost aus bemaltem Porzellan muss man zuerst einmal verdauen. Auch wenn sie einem nicht mehr im Magen liegt, wird man sie nicht mehr vergessen.
ham, 6.8.2014