Mit Pablo Accinelli (geboren 1983, Argentinien), Jason Dodge (geboren 1969, USA), Florence Jung (Frankreich), Laura Lamiel (geboren 1943, Frankreich), Lucia Nogueira (1950-1998, Brasilien), Laurie Parsons (geboren 1959, USA, Bill Walton (1931-2010, USA)

Die von Liberty Adrien und Carina Bukus kuratierte Ausstellung greift Susan Sontags wegweisenden Essay „What are you Thinking?“ von 1964 auf, der sich mit der etablierten Übung auseinandersetzt, Kunstwerken und Bedeutungen zuzuweisen und Materialien in Metaphern und Gästen in Argumente zu verwandeln. Nach Sonntag nimmt ein über bedienter überbetonter Akt der Interpretation der Kunst ihre Unmittelbarkeit und sinnliche Wirkung. Deshalb sei es sinnvoll, sich der interpretativen Vereinnahmen zu widersetzen, Unsere Sinne wieder zu gewinnen und Kunstwerken so zu begegnen, wie sie sind: komplex und mehrdeutig.

Die Ausstellung erstreckt sich über die beiden Ausstellungsräume des Portikus und vereinigt Werke von KünstlerInnen, die über Generationen und geographische Grenzen hinweg das Anliegen verfolgen, sich der interpretativ Vereinnahmung zu widersetzen. Während einige Werke minimalistisch wirken, bleiben andere vielleicht unbemerkt: ein Foto auf der Rückseite eines Kühlschranks, der zur Wand gekehrt ist, rostige Dosen auf einem Haufen Treibholz, von der Decke, hängende Büroklammern und Vorhängeschlösser, eine Reihe geflochtene Körbe auf dem Boden. Im Laufe von 18 Wochen entfaltet sich What are you Thinking als zeitliche Kompositionen: Werke erscheinen, verschwinden und tauchen gelegentlich wieder auf, so dass sich die Ausstellung ständig wandelt und weiterentwickelt.

In der zur Ausstellung erschienen Broschüre von 48 Seiten ist der Essay von Susan Sonntag abgedruckt.

ham, 29. Juni 2025

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