Meng Zhang, Ich singe. Zeichnung

By Helmut A. Müller | in:
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  • ORT :

    Nordheimer Scheune, Talstraße 31/1, 74226 Nordheim
  • Datum:

    20. Februar 2021
  • Zeit:

    15 -20 Uhr

Meng Zhang, Schloss, 2020, Holzkohle, Wachs auf Papier, 120 x 180 cm

 

Meng Zhang

Ich singe

Zeichnungen

20. Februar – 3. April 2021

Ort: Nordheimer Scheune, Talstraße 31/1, 74226 Nordheim

Eröffnung: Samstag, 20. Februar 2021,15 -20 Uhr. Nach dem heutigen Stand sind – je nach den dann geltenden Corona-Regeln – informelle Gespräche mit Einzelpersonen oder gegebenenfalls auch mit Gruppen möglich. 

Anmeldung: Wir bitten um Ihre schriftliche Anmeldung zur Eröffnung und zum Besuch der  Ausstellung per E-Mail ham@helmut-a-mueller.de oder per Telefon unter 07133/9004900, die Angabe des von Ihnen bevorzugten Zeitfensters und die Einhaltung der Corona-Regeln des Landes Baden-Württemberg.

Bilder von der Ausstellung werden auch auf  den Facebook-Accounts von Helmut A. Müller (https://www.facebook.com/profile.php?id=100005265189390&locale=de_DE), Meng Zhang (https://www.facebook.com/profile.php?id=100004496323189&locale=de_DE) und den Homepages von Helmut A. Müller (https://helmut-a-mueller.de/galerie/) und Meng Zhang (https://mengzhang.de) zu finden sein.

Die 1983 in Tianjin, China geborene Meng Zhang hat nach einem Bachelor-Abschluss in Foreign Studies in Beijing, ihrem Abschluss als M. A. in Fine Arts in der Tianjin Academy, einem Gaststudium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Leni Hoffmann und ihrer Promotion in Freier Kunst an der Tsinghua Universität ein Aufbaustudium bei Marcel van Eeden in Karlsruhe begonnen und Ende 2020 ein Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Plüschow in Mecklenburg absolviert.

Meng Zhangs Arbeiten reflektieren die Verwirrung, die bei dem Versuch entsteht, sich in eine andere Kultur zu integrieren und interkulturell zu verständigen. Sie sucht nach den Wurzeln der Kultur, beleuchtet die Zerbrechlichkeit des Daseins und spiegelt die prinzipielle Offenheit des Lebens in Fragmenten des Alltags, die Kontingenz. In Ihrer Ausstellung in der Nordheimer Scheune zeigt sie klein- und mittelformatige Arbeiten aus ihrem 2018 und 2019 entstandenen Pantheon-Zyklus und 2020 auf Schloss Plüschow geschaffene großformatige Wachsmalereien auf Papier.

In einem sehr persönlich gehaltenen Text schildert sie ihre Eindrücke und Erfahrungen auf Schloss Plüschow. Im Gespräch mit Helmut A. Müller erläutert sie weitere Hintergründe ihrer Arbeit.

Meng Zhang zu ihren großformatigen Arbeiten, die auf Schloss Plüschow entstanden sind:

„Die Arbeiten, die seit meinem Umzug im Oktober 2020 nach Schloss Plüschow entstanden sind, kann man am besten mit dem Wort ›grasig‹ beschreiben: Hier gibt es viel Gras und viele Arten von Grasland: Es gibt Felder, die von Bauern kultiviert wurden, vormalige Urwälder; hohe Gräser, Wasserpflanzen in kleinen Bächen, Wermut am Wasser, Gräser auf verlassenen Fußballfeldern und Weidegras für Rinder, Schafe und Lamas. Das Wetter war gut, als ich zum ersten Mal hierhergekommen bin. Ich gehe seither oft und gerne im Gras spazieren. Wirklich chaotisch hin und her und ohne Absicht herumzulaufen macht süchtig. Später im November schien niedriger Nebel aus dem Gras aufzusteigen; aus einiger Entfernung sah es so aus, als sei er zwanzig oder dreißig Zentimeter hoch. Ich habe das als mysteriös empfunden und wollte ihn mit meinen Händen berühren. Aber als ich mich annäherte und einfach weiterging, war er verschwunden. Ich habe darüber nachgedacht und vermutet, dass es kälter sein müsste, dass er bleibt.

Manchmal bin ich im Gras versunken. Früher gab es an diesem Ort ein Feuchtgebiet und einen See und auch jetzt ist es noch sehr feucht. Ich stehe im Gras und spüre, wie ich versinke. Ich lasse nur meine Füße tief in den Boden tauchen. Der Boden ist sehr weich und ich gehe glücklich durch ihn hindurch. Ich laufe, springe auf ihm und liege im Gras. Die Gräser und meine Empfindungen in den Zehen sind dann plötzlich in meine Bilder geströmt und gaben ihnen neue Akzente. Sie sind hektischer geworden, sanft, grün, gelb, gelbgrün, verwirrt, subtil, knackig und neurotisch.

Das Leben auf dem Land erlebe ich als isoliert; daher hat es für mich die Eigenschaften von Meditation. Ich höre hier oft Gesänge, buddhistische Gesänge und hinduistische Gesänge. Und dabei empfinde ich eine Emotion, die dem Singen nahekommt. Der Gesang löst eine magische, einfache, bescheidene, sich wiederholende und heftige Emotion aus, genau wie das Gras. Deshalb heißt diese Ausstellung ›Ich singe‹“ (Meng Zhang).

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