Der Denkprozess und die Produktion von Cameron Tauschkes Kunstwerken beschäftigt sich mit den Schichten, die unter den jeweils anderen liegen – den Substraten. Das ist die Arbeit am Fundament seiner künstlerischen Ideen und Technik. Er ist in Melbourne geboren und lebt in Berlin. Als australischer Künstler ist er sich darüber im Klaren, dass er buchstäblich Kontinente überspringen muss, wenn er die deutsche Kultur und ihre Dynamik erfassen und verstehen will. Zugleich ist es ihm wichtig, seine Heimat im Blick zu behalten und zu fragen, welche Erinnerungen er an sie hat. Dass er Deutschland und Australien vergleicht und überlegt, wie Deutschland sein Verständnis von Heimat beeinflusst, ist normal. Er meint, dass ihm die Entfernung aufregende Entdeckungen ermöglicht.
In einigen seiner Bilder stehen Glocken und schlagende Herzen für Anwesenheit, kreative Energie, Tod und Unsterblichkeit, gleichzeitig aber auch für Freiheit. Die Glocke symbolisiert das menschliche Herz und der Turm den Körper. Als Maler interessiert ihn, dass er durch die Manipulation von Farben und die Erforschung monochromer Tönen die Direktheit seiner Bildsprache schärfen kann. Der spannendste Teil der Malerei ist für ihn aber die Applikation von Ölfarben, Tinten und Gouachen. Er mag die Herausforderung, die die Nutzung minimalistischer Farben mit sich bringt; sie erlaubt es ihm, das Spektrum und die Bandbreite einer Farbe auszuloten. Sein bildlicher Fokus liegt auf der Erfassung des Gleichgewichts an Kontrasten. Darunter versteht er neben organischen Formen platzierte Linien oder gestenhafte Pinselstriche neben präzisen Markierungen. Die Energie und Aura seiner Bildsprache baut sich auf diesen formalen Gegensätzen auf.