Der Fotoband mit 769 Farbfotos, 397 Illustrationen und ca. 140 Vogelstimmen und über 200 Filmen von Hans-Heiner Bergmann und Wiltrud Engländer auf der KOSMOS-Plus-App

KOSMOS, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH& Co.KG, Stuttgart 2022, ISBN 978-3-440-17328-2, 400 Seiten, Klappenbroschur, Format 19,4 x 13,3 cm, € 18,00

Nachtigallen hat man auf dem Land auch schon in den 1950er Jahren nur selten angetroffen. Dagegen waren Schwalben noch selbstverständlich unterwegs. Jeder konnte beobachten, wie sie ihre Jungen füttern und einen Großteil ihrer Nahrung in den Kuh- und Schweineställen der Bauern gefunden haben. Ställe gibt es heute kaum mehr. Die wenigen Bauern, die es noch gibt, haben ausgesiedelt und mit ihnen sind die meisten Schwalben aus den Dörfern ausgezogen. Der Biologe, Tierfilmer und Autor Detlev Singer stellt in seinem Fotobuch neben 242 europäischen Vogelarten auch die Mehl-, Rauch-, Ufer- und Felsenschwalben vor (vergleiche dazu https://www.kosmos.de/de/was-fliegt-denn-da-der-fotoband_1125328_9783440173282 S. 40 ff.). 

Die Rauchschwalben, unsere häufigsten Schwalben, nisten fast ausschließlich im Inneren von Gebäuden und brüten meist in Ställen. Ihre schalenförmigen Nester bestehen aus Lehm und sind mit etwas Speichel und eingebackenen Halmen vermischt; die Nestmulde wird mit Federn oder Tierhaaren ausgepolstert. Sie sind

17 – 21 cm lang, ihre Oberseite glänzt blauschwarz und sie haben lange, sehr dünne Schwanzspieße und helle ›Fenster‹ auf den Steuerfedern. „Der Flug der Rauchschwalbe wirkt sehr elegant, aber etwas ruckartig. Sie singt etwas rau, aber melodisch zwitschernd, häufig im Flug. Ruft fast ständig ›witt‹ oder ›witt-itt‹“ (Detlev Singer S. 40; vergleiche dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Schwalben).

Amseln haben es leichter und selbst mitten in der Großstadt überlebt. Sie werden 23.5 bis 29 cm lang. Das Gefieder der Männchen ist einheitlich schwarz, der Lidring und der Schnabel sind gelb. Die Weibchen haben überwiegend eine dunkelbraune Färbung mit heller Kehle und schwach gefleckter Brust. Sie rufen schnelle ›tix-tix-tix‹ oder ›duk-duk-duk‹-Folgen (vergleiche dazu Detlev Singer S. 64 und die Filmaufnahmen von Hans-Heiner Bergmann und Wiltrud Engländer auf der KOSMOS-Plus-App und https://de.wikipedia.org/wiki/Amsel). Drosseln findet man auch noch in unseren Breiten, Finken, Rotkehlchen, Sperlinge und Stare natürlich auch. Insgesamt werden 142 Singvögel vorgestellt. Es folgen Tauben und andere wie der Kuckuck, der Wiedehopf und der Specht, weiter Eulen wie die Schleier-, die Zwergohr-, die Waldohr-, die Sumpfohr-, die Schnee- und die Sperbereule, Greifvögel wie der Wander- und der Turmfalke, Hühner, Schreit- und Watvögel wie der Silber-, der Seiden-, der Grau-, der Purpur-, der Nacht- und der Rallenreiher, der Weiß- und der Schwarzstorch und die Schnepfen. Die Schlusskapitel sind den Tauchern, den Schwänen, den Gänsen, den Enten, den Sägern, den Sturmvögeln, den Wellenläufern, den Scharben, den Tölpeln und der Frage gewidmet, welches Ei zu welchem Vogel gehört. 

Der übersichtlich gestaltete Band macht es jedem Interessierten leicht, die Vögel, die er sieht und mit ihren Rufen und Gesänge hört, zu bestimmen. Darüber hinaus gibt er die besten Tipps zur Beobachtung.

ham, 13. März 2023 

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