Ausstellung vom 16.3. bis 28.7 im Kunst im Schloss Untergröningen (KISS)
Teilnehmende Künstler: Al-Ei Ei, Moritz Baumgartl, Roland Boden, Sabine K Braun, Daniel Bräg, Charly-Ann Cobdak, Uwe Ernst, Enrico Freitag, Beate Gabriel, Jens Hafner, Heidi Hahn, Otto Hahn, Thomas Judisch, Martin Klimas, Gary Krüger, Lukas Liese, Lies Maskulin, Edgar Mann, MARCK, Rolf Ohst, Jan-Hendrik Pelz, Andrej Pirrwitz, QLOCKTWO, Willi Reiche, Michael Reichert, Andreas Schäffner, Florian Schlumpf, Frank Schwab, Gustav Sonntag, Anton Stankowski, Laetitia Sturm, Laurenz Theinert, Johannes Vetter
Chronos ist nach der griechischen Mythologie die Personifikation der Zeit. Nach den Mythen der Orphiker ist er aus dem Chaos entstanden. Er versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und die Lebenszeit und wird seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in der bildenden Kunst als bärtiger Greis mit Sichel und Stundenglas dargestellt.
Chronomania steht in der gleichnamigen Ausstellung für das Gefühl des rasenden Stillstands in einer Zeit, in der sich die realen und medialen Ereignisse überschlagen und die beruflichen und privaten Anforderungen im täglichen Überlebenskampf ihren Tribut fordern. Wer auf Selbstoptimierung setzt und die Nacht zum Tag macht, um nichts zu versäumen, endet nicht selten im Burnout. Die als Gegengewicht empfohlene Work-Life-Balance ist meist mehr Theorie als Praxis. Denn der Anspruch ständiger Erreichbarkeit ist eine, wenn nicht die typische Begleiterscheinung unserer „digitalen“ Zeit. Sie bewirkt eher zusätzlichen Druck als die erhoffte Flexibilität. Wenn das Gefühl der Überforderung, Grübeleien, Zukunftssorgen, Unruhe und Ängste überhand nehmen, ist es Zeit, aus dem Kampf gegen die zerrinnende Zeit auszusteigen und die eigene Endlichkeit zu akzeptieren. Die sehenswerte Untergröninger Ausstellung Chronomania könnte dazu einen wichtigen Anstoß geben (vergleiche dazu https://www.kiss-untergroeningen.de/news/1231/883131/aus den ausstellungen/chronomania.html).
ham, 19. März 2024