Mrz 21

Künstlerbuch zur gleichnamigen Ausstellung im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst Duisburg vom 4. November 2022 bis 5. März 2023, herausgegeben von Walter Smerling. Mit einem Vorwort des Herausgebers, Texten von Wolfgang Ullrich und Kay Heymer und einem Gespräch zwischen Walter Smerling und Martin Assig

Schirmer/Mosel Verlag, München 2022, ISBN 978-3-8296-0969-2, 308 Seiten, 236 farbige Tafeln, gebunden, Glanzleineneinband ohne Schutzumschlag, € 58,00 (D) / € 59,70 (A) / CHF 66,70

Als Martin Assig vom 10. November bis 10. Dezember 1995 im Hospitalhof Stuttgart unter dem Titel ›Melisma‹ ausgestellt hat (vergleiche dazu auch den Katalog ›Martin Assig, Radierungen‹, herausgegeben von Helmut A. Müller, Hospitalhof Stuttgart, Landeskulturzentrum Salzau und der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig), war noch nicht abzusehen, dass er knapp 30 Jahre später in einer retrospektiv angelegten Ausstellung im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst Duisburg rund 400 Arbeiten aus über drei Jahrzehnten zeigen könnte. Die älteste Arbeit der Ausstellung, die Skulptur ›Kathedrale‹, Draht, Pappe, 79 x 30 x 30 cm stammt aus dem Jahr 1989, die jüngsten Arbeiten sind 2022 entstanden. ›Kleid‹, 1992/94, 306 x 150 cm, Enkaustik und Baumwolle auf Holz, eines der Hauptwerke der Ausstellung, hat der Sache nach die in Duisburg gezeigte gleichnamige Werkgruppe vorweggenommen. Melisma ist griechisch und heißt übersetzt Gesang, Lied. Es ist die Fachbezeichnung für Melodien oder Melodieteile, die nur auf eine Silbe oder um einen Ton herum gesungen werden. Melisma schließt Koloraturen und Arten der Verzierung mit ein. Im heutigen Sprachgebrauch werden mit Melisma Vokalisen in mittelalterlicher Ein- bis Mehrstimmigkeit bezeichnet.

Kantor Jürgen Schwab hat in seiner Orgelimprovisation zu Assigs Malerei ›Kleid‹ Fragmente aus zuvor gesungenen Melodien aufgenommen und durch das Wegnehmen der Töne, die Betonung und die Schließgeräusche der Ventile am Ende der Töne eine Art musikalisches Negativ kreiert, das die in Umrissen hörbare Hülle zum Gefäß für neue Melismen werden ließ. Helmut A. Müller ist in seiner Bildpredigt in diesen Klangkörper wie in ein kostbares Kleid geschlüpft und hat daran erinnert, dass sich die römischen Kaiser Marc Aurel und Lucius Verus unter dem Mantel des Gottes Jupiter geborgen wissen und Verfolgte in der Antike unter dem Mantel eines Mächtigen Zuflucht finden konnten. Im Mittelalter nahmen Kirchenburgen Verfolgte auf und Schutzmantel-Madonnen gewährten Bergung. Noch heute, und solange es Menschen gibt, verlieren Kinder in den Armen ihrer Mütter Abgründe von Angst. 

Das im ersten Eindruck Bergung versprechende Kleid wirkt im zweiten verletzlich. Das Wachs, das die Farbe bindet und die Oberfläche modelliert, ist alles andere als Schutz und Schild. Assigs ›Kleid‹ verwandelt sich zur zweiten Haut und steht für den Menschen. Der muss sich schützen und seiner Haut erwehren, seit er das Paradies verlassen hat. Seit dieser Zeit weiß er auch, dass er nicht ewig lebt. Assigs ›Kleid‹ blutet. Ströme von weißem Wachs fließen aus Verletzungen und Wunden. Der Tod tritt ins Leben. Der Mensch nimmt den Gang alles Lebendigen. Wer aber das ›Kleid‹ in einem dritten Zugang als Taufkleid versteht, dem Ruf des Täufers folgt und sich taufen lässt, braucht den Tod nicht länger zu fürchten. Er hat das Leben schon, auch wenn er stirbt (vergleiche dazu Matthäus 3, 1 – 12). Martin Assig hatte das Taufkleid an und nie verleugnet, dass er katholisch ist. Und übrigens soll nach der Legende Aura auch das Kamelhaarkleid des Täufers geblutet haben, als es von Lanzen durchstochen worden ist. Und noch sein abgeschlagener Kopf soll geheilt und seine Beine sollen Wunder gewirkt haben.

Zu Assigs ›Kleid‹ sind seit 1995 zahlreiche weitere Kleider gekommen, darunter ›Lilith‹, 2009, 210 x 185 cm, ›Marie‹, 2005, 210 x 150 cm, ›Marte, dunkel‹, 2005, 210 x 150 cm, ›Magdalena Schwester‹, 2002 und ›Lukas, Beugen‹, 2005. All diese Kleider sind in Enkaustik auf Holz gemalt. Wolfgang Ullrich fasst diese Werkgruppe so zusammen: „Kleider sind für Martin Assig Behälter, die menschlichen Körpern Schutz gewähren, da sie sie verhüllen und umschließen. Zugleich werden die Körper dadurch zu einem Geheimnis: Bekleidet werden sie präsent, aber nicht sichtbar. Weil manche Kleider von Assig wegen ihres Schnitts an Doppelturmfassaden von Kirchen erinnern, bekommt das Geheimnis auch eine religiöse Dimension. In anderen Fällen dominiert dagegen die erotische Spannung, die Kleider durch ihre Art des Verhüllens erzeugen. Dass die von Assig in verschiedenen Phasen seines Werks gemalten Kleider sowohl als eine Sache des Glaubens wie auch als ein Hort der Liebe fungieren können, verleiht ihnen geradezu den Rang von etwas Heiligem. Das betont Assig dadurch, dass seine Bilder von Kleidern mit Namen von Frauen betitelt sind, denen mit besonderer Verehrung begegnet wird: Figuren aus der Bibel, Künstlerinnen oder Modelle berühmter Künstler“ (Wolfgang Ullrich S. 188).

Wenn man Martin Assig in den 1990er Jahren gefragt hat, wie er zur Enkaustik gekommen ist, hat er erzählt, dass er im Studium in einer Phase der Verliebtheit mit seiner Malerei nicht mehr weitergekommen ist. Er konnte sich nicht mehr konzentrieren und hat seine Wut im Bildraum ausgelebt. Der ist im Chaos versunken. In seiner Not hat er ein Stück Holz vor die Leinwand gelegt und den realen Raum vor dem Bild und das Holz zu malen begonnen. In einem nächsten Schritt hat er in das Holz hineingeschnitzt und das Holz zum Malgrund erhoben. Danach ist er beim Holz geblieben. Bei einer Arbeit an einem Altar hat er sich bei einem Gesicht verschnitten und die entstandene Verletzung mit Wachs geheilt. Das Wachs sollte die Wunde als bildhauerisches Material schließen. Dabei hat er entdeckt, dass sich Farbpigmente auf Holz sehr viel besser mit Wachs als mit Öl binden lassen. Das Öl dringt in die Poren der Hölzer ein; das Bild verändert sich dadurch ständig. Das Wachs schließt dagegen die Poren und wahrt die Transparenz auf den Malgrund und die Pigmente hin. Er hat zu verstehen begonnen, dass Enkaustik seinem Temperament entgegenkommt. Enkaustik verlangt stoische Ruhe; sie kann aber auch einmal einen Temperamentsausbruch verkraften. Und so ließ er sich immer häufiger auf die von ägyptischen Mumienmasken und der griechisch-römischen Antike her bekannte Maltechnik ein (vergleiche dazu etwa https://de.wikipedia.org/wiki/Enkaustik). Aber seine ›Tuschen‹ und seine in Tempera auf Leinwand gemalten Werkgruppe ›Auraautoren‹ stehen dafür gerade, dass er sich nicht auf die Enkaustik reduzieren lässt.

In seiner Tusche ›Martin‹, 2011, Tusche auf Papier, 21,5 x 15,5 cm hat sich Assig als Junge von vielleicht 10 oder 12 Jahren mit seiner für ihn typischen Mund- und Augenpartie, seinem vollen Haupthaar und seinem Haarschnitt porträtiert, aber noch ohne Brille (vergleiche dazu die Abbildung der Tusche im Katalog S.115).  In seiner seit 2022 entstehenden Werkgruppe ›Auraautoren‹ erinnert er im Tafelbild ›Mut. Mutter‹, 2022, Tempera auf Leinwand, 240 x 200 cm an seine Mutter. Seine und alle Mütter dieser Welt verkörpern für ihn Mut und weitergehende Absichten, Haltungen, Bedürfnisse und Ziele: „Ich wollte meine Kinder“. „Ich wollte an jeden denken“. „Ich wollte lieben“. „Ich wollte geliebt werden“. „Ich wollte ich selbst sein“. „Ich wollte Dich berühren“. „Ich wollte Dich fühlen“. „Ich wollte Dich küssen“. „Ich wollte ein Teil von Dir sein“. „Ich wollte für immer bei Dir bleiben“. „Ich wollte leben“. „Ich wollte nicht sterben“. Diese und weitere Absichten, An- und Aussagen sind in Großbuchstaben in durch schwarze Punkte markierten Gruppen und Lineaturen in den Körper der sitzenden Frau eingeschrieben. Sie schaut zurück und hat ihren Mund wie zum Sprechen geöffnet. Damit kommuniziert die Mutter über ihren Tod hinaus mit ihrem Sohn.

›Soma‹, altgriechisch, Rumpf, Körper, Leib, findet sich zum ersten Mal bei Homer als Bezeichnung des toten menschlichen und tierischen Körpers (vergleiche dazu und zum Folgenden S. Wibbing, Soma. In: Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament Band II /1, herausgegeben von Lothar Coenen, 2. Auflage, Wuppertal 1970, S. 869 ff.). ›Soma‹ behält diese Bedeutung, bis im 5. Jahrhundert vor Christus die Bedeutung Rumpf, ganzer Leib und andeutungsweise ganze Person erscheint. In der sich ausbildenden Vorstellung, dass die Seele neben den Leib tritt, wird der Leib oder Körper zur Fessel oder zum Grab und als Sterbliches von der Seele abgehoben. Bei Plato ist der Leib dann nur noch das sterbliche Gehäuse für die präexistente Seele und der Tod die Befreiung der Seele vom Leib. Beim Völkerapostel Paulus gibt es menschliches Leben nur als somatisches. ›Soma‹ meint bei ihm die ganze Person, die Möglichkeit und Fähigkeit zur Kommunikation und das menschliche Ich. In der Auseinandersetzung mit seinen korinthischen Gegner stellt Paulus in 1. Korinther 15 einem irdischen nach der Auferstehung einen pneumatischen Leib gegenüber, der nicht mehr dem zwiespältigen Ich und dem Tod verfallen ist, sondern ganz und gar aus und mit Gott lebt. „Damit wird das Personsein des Menschen als unverfügbar verstanden. Es ist nicht aus ihm selbst zu begründen. Es bleibt Geschenk“ (S. Wibbing, a. a. O. S. 873).

Wenn sich Martin Assig in seiner Arbeit ›Himmel+Erde‹ im ›+‹ -Zeichen der sich überkreuzenden Augen und damit zwischen ›Himmel‹ und ›Erde‹ ansiedelt und sein Geborenwerden in ›Ja. Auf die Welt gekommen‹ ausdrücklich bejaht, schwingt die das christliche Verständnis prägende Vorstellung vom Menschsein nach. In seiner Arbeit ›Weil ich Mensch bin‹ stellt er den Schriftzug über eine rechteckige Form und zwei nahe an ihrer Schnittstelle unterbrochene Linien, die man mit etwas Fantasie als weiterentwickelte Variante des X-förmigen Andreaskreuzes lesen kann. Assig beschreibt die Entstehung dieser Arbeit im Gespräch mit Walter Smerling so: „In den letzten zwanzig Jahren sind meine großen Blöcke von Zeichnungen und Scherenschnitten entstanden: Erzählungen am Boden 1999–2006, Die Beute 2008–2009, St. Paul 2009–2019 und Seelen 2019–2020. In diesen Arbeiten habe ich die mir gegensätzlichen Mittel Text und Bild verbunden. Gerade weil ich Bilder als absolut stumm, nicht in Sprache übersetzbar empfinde, war diese Verbindung für mich eine Herausforderung und Öffnung für neue Möglichkeiten. In Erzählung am Boden verwende ich Worte auf Buchseiten aus weggeworfenen Büchern für meine Scherenschnitte auf Enkaustik. Später bin ich dazu übergegangen, eigene Worte und Sätze zu bilden. Ein Vorbild waren für mich die starken Unterschriften in den Caprichos von Goya. 2016 habe ich auf St. Paul # 733 ›Weil ich Mensch bin‹ geschrieben. Aus der scheinbar lapidaren und peinlichen Feststellung ergeben sich grundsätzliche Fragen zu Existenz und Dasein. Gerade in einer Situation, in der die Menschheit im Begriff ist, sich durch die Vernichtung ihrer Lebensmöglichkeiten zu zerstören, halte ich Bewusstsein für Existenz für außerordentlich wichtig“ (Martin Assig S. 267).

Dass menschliches Leben alles andere als selbstverständlich und äußerst fragil ist, ist Martin Assig seit dem Ausbruch der Krankheit seines Vaters im Jahr 1995 und seinem Tod im Jahr darauf bewusst. Deshalb verwundert es nicht, dass er in der Zeit eigener Krankheit fragt: „ist es dort dunkel? ist es dort naß? ist es dort kalt? ist es dort einsam? ist es dort ewig? ist es dort hart? ist es dort ruhig? wie ist die Luft? wie ist das Essen? wie ist die Liebe? wie ist es danach? wie ist es davor? bin ich allein? bin ich traurig? bin ich froh? bin ich glücklich? bin ich da ? bin ich weg? bin ich hier? werde ich fühlen? werde ich sprechen? werde ich weinen? werde ich sehen? werde ich beten? werde ich lachen? werde ich tot sein? werde ich leben? werde ich aufstehen? werde ich unsichtbar? werde ich geboren? werde ich sterben?“ (vergleiche dazu die mit A wie Assig und Anfang am rechten unteren Rand signierte Arbeit aus der Werkgruppe ›St. Paul‹). Er und jeder Mensch kann sich all diese Fragen selbst vorlegen, sie an andere richten oder sich wie der Psalmist aber auch an Gott wenden: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt“ (Psalm 8, 5 f.). Nach dem Psalmisten nehmen weder Krankheit noch Tod die Ehre und die Herrlichkeit weg, die menschliches Leben krönt. Die lutherische Abendmahlsliturgie sagt es mit Matthäus 8,8 so: „Herr, ich bin nicht wert, dass Du unter mein Dach kommst, aber sprich nur ein Wort, so wird Leib und Seele gesund“.

Wolfgang Ullrich beendet seinen Essay ›Bildbetrachtung als Exerzitium. Über Martin Assigs Kunstreligion‹ mit der Feststellung, dass in Assigs Bildern das Geheimnis des Bildes gewahrt bleibt und als solches noch präsenter wird. „Man kann das Bild immer wieder neu betrachten, um auch immer wieder neu zu spüren, dass es im letzten verschlossen bleibt. An diese geheime Substanz kann man glauben. Aber bereits dieser Glaube wirkt sinnstiftend. Ihm stattzugeben heißt, das Bild zum Exerzitium zu machen. Damit wird es Teil einer Kunstreligion. An ihr arbeitet Martin Assig seit mehr als drei Jahrzehnten, und für sie hat er viele bewährte Typen religiöser Bilder neu belebt. Er hat sich mit Votivtafeln, Andachtsbildern, Reliquienschreinen und Heiligendarstellungen beschäftigt und nach und nahm ein Œuvre geschaffen, das sich sowohl als Summe spiritueller Bildformen wie auch als ganz eigene Motivwelt wahrnehmen lässt. An seinen Werken kann man lernen, wie religiöse Bilder verschiedener Epochen und Kulturen gewirkt haben, aber vor allem kann man durch sie den Glauben an die Bilder zurückgewinnen“ (Wolfgang Ullrich S. 16 f.). 

Wenn ich Assig richtig verstehe, ging es ihm zwar immer um Kunstwerke, die unübersetzbar bleiben. Er schätzt Kunstwerke, die bestürzen, beeindrucken, verunsichern und nicht langweilen (vergleiche dazu Martin Assig im Katalog S. 271). Er erkundet in seinen Arbeiten „die Möglichkeit von Aura“, die als Sehnsucht nach Erlösung und Geborgenheit in religiöse Kunstwerke eingeflossen ist (Martin Assig a. a. O. S. 273). Und er verleugnet in keiner Arbeit, wo er hergekommen ist. Aber er wollte nie Kunstwerke schaffen, die im Sinne der Kunstreligion religiöse Bedeutung und sakrale Wirkmacht entfalten (vergleiche dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstreligion). Und er hat sich schon 1995 gegen jede religiösen und kirchliche Vereinnahmung gewehrt (vergleiche zur neueren Diskussion der Kunstreligion etwa Dieter Borchemeyer, Kunst – Religion – Kunstreligion. In: NZZ vom 09.08.2012, https://www.nzz.ch/kunst–religion–kunstreligion-ld.789473 und Kai Sina, Kunst – Religion – Kunstreligion. Ein Forschungsüberblick. In: https://www.ingentaconnect.com/content/plg/zfg/2011/00000021/00000002/art00007?crawler=true). Ich stelle mir deshalb vor, dass Martin Assig ähnlich wie Gustav Heinemann antworten würde, wenn man ihn fragte, ob er nicht an Bilder glaubt: Heinemann wurde im Januar 1969, also ein halbes Jahr vor seinem Amtsantritt als Bundespräsident, gefragt, ob er diesen Staat denn nicht liebe. Seine Antwort: „Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau“ (vergleiche dazu https://de.wikiquote.org/wiki/Gustav_Heinemann). Assig würde auf die Frage, ob er nicht an Bilder glaube, wohl analog antworten: „Ach was, ich glaube nicht an Bilder, ich glaube an Gott“.

Die andiskutierte Kontroverse mag zeigen, dass man Wolfgang Ullrich nicht in allen Punkten folgen muss. Trotzdem gibt auch sein Beitrag wegweisende Anstöße zum Verständnis von Assigs in Berlin und Brädikow im Havelland seit den 1990er Jahren geschaffenen Riesenwerk und rundet die Möglichkeiten seiner Rezeption im Verbund mit Kay Heymers Bekenntnis zu Assig und Walter Smerlings Fragen ab. Deshalb kann man davon ausgehen, dass der zur Duisburger Ausstellung geschaffene wegweisende Künstlerkatalog auf Jahre hinaus Bestand haben wird.

ham, 20. März 2022

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